Stewart O'Nan: Ein Gesicht in der Menge
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Kurzbeschreibung:
Nach dem Tod seiner Frau ist Dean Evers nach Florida gezogen. Gut geht es ihm nicht, er nimmt Tabletten und trinkt zu viel. Eines Abends, als er mal wieder einsam Baseball schaut, sieht er im Publikum seinen alten Zahnarzt. Der Mann ist seit Jahren tot. Eine Halluzination? Dean gießt sich vorsichtshalber nach.
Weitere Bekannte tauchen auf dem Bildschirm auf: alles Menschen, denen Dean irgendwann im Leben übel mitgespielt hat. Auch seine tote Frau ist dabei, die ihm gleich noch per Handy erklärt, was für eine Hölle ihre Ehe war. Und dann sieht Dean das Gesicht, das er am wenigsten sehen möchte und das ihn zu einem verzweifelten Schritt treibt.
Meine Meinung:
Ein Gesicht in der Menge (Originaltitel: A Face in the Crowd) ist eine Kurzgeschichte, die Stephen King 2012 in Zusammenarbeit mit Stewart O'Nan schrieb. Sie erschien am 21. August 2012 als eBook. Am 1. November 2013 erschien die Kurzgeschichte nun als Taschenbuch bei rororo. Über den Sinn und Zweck diese Geschichte als kleines Büchlein mit knapp über 60 Seiten zu veröffentlichen kann man streiten, in einer Kurzgeschichtensammlung wäre es sicher besser aufgehoben gewesen.
Dean Evers, ein wohlhabender, aber einsamer in die Jahre gekommener Wittwer, verbringt die meiste Zeit mit dem Schauen von Baseballspielen im Fernsehen. Seinen Sohn ist ihm fremd, aber dafür ist der Alkohol sein bester Freund. Eines Tages, bei einem Spiel seiner Lieblingsbaseballmannschaft, den "Devil Rays", sieht er bei einer Übertragung im Hintergrund im Publikum das Gesicht eines Menschen aus seiner eigenen Vergangenheit, von jemandem der überhaupt nicht hier sein dürfte, weil schon längst verstorben. Und auch sein bereits verschiedener Geschäftspartner ist in der Menge zu sehen. Als er auch seine verstorbene Frau Ellie entdeckt und diese ihn in der Folge sogar anruft und ihm die Hölle ihrer gemeinsamen Ehe schildert, erkennt er, daß es sich allesamt um Menschen handelt, die er mehr oder weniger schlecht behandelt oder betrogen hat.
Fazit:
Die Geschichte selbst hat mir sehr gut gefallen, man hätte sie nur besser als Kurzgeschichte vermarktet. So hätte man sich viel harsche Kritik erspart.
Meine Wertung ohne Berücksichtigung der äußeren Umstände ist immerhin noch 4 von 5 Sternen.